Touratech ist insolvent
Der Motorrad-Ausrüster steht vor einer ungewissen Zukunft. Was sind die Gründe dafür?
07.08.2017 | 08:43
Niedereschach. Die Szene ist geschockt. Touratech – dieser Name steht unter Motoradfahrern für hochwertiges Equipment – etwa Helme, Fahrwerke oder Sitzbänke – ausgelegt vor allem für längere Fahrten. Nun ist der Firma aus Niedereschach das Geld ausgegangen.
Vor etwa einem Jahr hatte das Unternehmen einen zehn Millionen Euro teuren Neubau am Stammsitz in Betrieb genommen. Größeres Lager, mehr Platz für die Fertigung und ein 1000 Quadratmeter großer Shop. Doch diese Maßnahme kam wohl zu spät, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Pehl nach einer ersten Betrachtung urteilt: „Ursache der Insolvenz ist die verspätete Umsetzung des Neubaus“, sagt er und meint damit nicht die Bauzeit, denn die hat gerade mal ein halbes Jahr gedauert.
Touratech ist längst im gehobenen Mittelstand angekommen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 400 Mitarbeiter. Rund 80 Prozent der Produkte gehen ins Ausland, vertrieben über ein weltweites Händlernetz. Zudem arbeitet Touratech als Entwicklungspartner für mehrere Motoradmarken.
Wie es weitergeht, ist offen. Bereits vor der Insolvenz habe Touratech die Weichen für eine Sanierung gestellt, stellt Pehl fest. Diesen Weg müsse man nun weitergehen. Dann habe das 1990 gegründete Unternehmen auch eine Chance auf eine Zukunft.