Übernahme unter Nachbarn

Hüfingen. Die Fürstenberg-THP hat nach eigenen Angaben den Geschäftsbetrieb sowie die Mitarbeiter der Holzhof Hüfingen übernommen. Die beiden Unternehmen haben nicht nur eine Anfang des Jahrtausends endende gemeinsame Vergangenheit, sondern sind auch räumlich Nachbarn: Beide sind auf einem mehrere Hekar großen Areal am Rand der Stadt Hüfingen beheimatet. Zu den Details der Übernahme gab es wie üblich keine Angaben, der bisherige Holzhof-Eigentümer und Geschäftsführer Bernhard Gulde arbeitet nun für THP.

Nach Angaben von THP-Geschäftsführer Andreas Heidel bietet sich durch die Übernahme für beide Bereiche die Chance auf eine Weiterentwicklung: THP (die Abkürzung steht für technische Holzprodukte) produziert und vermarktet bislang unter anderem Schwellen und Masten aus Holz, was 2018 80 Prozent des Umsatzes ausmachte. Der Holzhof hingegen ist einer der größten Starkholzvermarktungsbetriebe der Region mit einer Einschnittmenge von mehr als 100.000 Festmetern pro Jahr. Beide Unternehmen verfügen über einen modernen Maschinenpark und zusammen 40 Mitarbeiter.

Maschinen und Geschäftsfelder sind aber für das Duo Heidel und Gulde nur ein Teil des wirtschaftlichen Potenzials. Durch die Übernahme verfügt THP nun über gut 6,5 Hektar Fläche, die bestens geeignet ist für die Lagerung von Holz – und deshalb als Umschlagplatz für Dritte angeboten werden soll: "Der Bedarf an Einrichtungen dieser Art ist groß. Die Forstämter suchen für die Zwischenlagerung und Verladung von Holz aus Windwürfen und aufgrund des befürchteten Käferbefalls im Sommer Lagerplätze mit entsprechender Infrastruktur."

Das Areal des Unternehmens wird bereits seit 1920 als Holzlager und Sägewerksstandort genutzt: Damals wurden die Fürstlich Fürstenbergischen Holzverarbeitungsbetriebe gegründet. Die Fürstenberg-THP gehört (zusammen mit zwei Standorten in Tschechien) seitdem zum Fürstenhaus und hat 2018 auch offiziell den Firmensitz aus der Oberpfalz nach Hüfingen verlegt; die Holzhof wurde 2002 an Bernhard Gulde verkauft. Auf dem Areal hat auch die Holzverpackung Hüfingen ihr Domizil, die 2017 durch das Fürstenhaus verkauft wurde und ein Jahr später aus der Insolvenz gerettet werden musste – was einige Fragen aufwarf.