"Und dann ist wieder Weihnachten…"

Sponsored Post: In der dritten Folge der Interviewreihe spricht Guido Singer, Direktor der Merck Finck A Quintet Private Bank am Standort Rottweil, über mangelnde Professionalität bei privaten Finanzen und den Faktor Zeit

 
Foto: Jigal Fichtner für econo
 

Sie möchten das Interview nicht selbst lesen? Dann hören Sie doch einfach hier das Gespräch als Podcast.

Herr Singer, in diesem Gespräch wollen wir uns mit der Geldvermehrung per Strategie befassen, dabei knüpfe ich zunächst an unseren jüngsten Austausch an: Sie meinten, das Vertrauensverhältnis zu Ihren Kunden sei durchaus mit dem eines Arztes oder eines Pfarrers vergleichbar. Das klingt beinahe pathetisch und nicht nach professionellem Abstand...

Guido Singer:
Ich hatte, glaube ich, in diesem Zusammenhang vom "Bankier alter Schule" berichtet, von dem mir ein erfahrener Unternehmer erzählt hat. Wobei der Vergleich zum Hausarzt – übertragen auf die Finanzen – durchaus Parallelen aufweist.

Bleiben wir also beim Arzt-Vergleich: in den Praxen gibt es zwei Arten von Ärzten - bei dem einen erhalte ich eine schnelle Spritze gegen mein Wehweh. Beim anderem ein ausführliches Vorgespräch. Ich vermute, in Ihrer Position tendieren Sie zur zweiten Variante?

Guido Singer:
Da liegen Sie richtig, was mein Verständnis und meinen Anspruch betrifft. Allerdings verstehe ich dies immer als Angebot an meinen Gesprächspartner. Wenn zum Beispiel ein Kunde akute Schmerzen hat – um in Ihrem Bild zu bleiben – lindern wir diese natürlich in einem ersten Schritt. Die umfassende ganzheitliche Betrachtung ist aber immer der Kern unserer Arbeit. Und wie bei der Gesundheit wollen wir auch im Finanziellen eine langfristige Perspektive und nachhaltige Wirkung.

Um im Jargon zu bleiben: Sie machen eine Anamnese, durchleuchten also alle finanziellen Aspekte ihrer Kunden. Warum ist das notwendig?

Guido Singer:
Hier möchte ich die Brücke schlagen zum Unternehmen. Dort macht man als Bestandsaufnahme jedes Jahr eine Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Dies ist eine wesentliche Grundlage für die fundierte Analyse der Vergangenheit und die professionelle Planung für die Zukunft. Unser Ansatz ist: Wenn das im Unternehmen Sinn macht, dann kann ich diese Instrumente doch auch für die Aufnahme meiner persönlichen finanziellen Situation und die professionelle Planung für mich und meine Familie nutzen. Diese Dienstleistung nennen wir "Strategische Vermögensplanung". Sie enthält die Aufnahme und Analyse des Gesamtvermögens und die persönliche Vermögens- und Ertragsübersicht unter den Gesichtspunkten Struktur, Rendite und Liquidität.

Meine Frage zielte auf folgenden Blickwinkel: Ihre Kunden sind doch garantiert in der Mehrheit Unternehmer oder Freiberufler – der Umgang mit Finanzen und Zielen ist deshalb eine leichte Aufgabe?

Guido Singer:
Hierzu möchte ich zwei Aspekte ansprechen: Wir leben in einer komplexen Welt und nehmen daher in vielen Bereichen unseres Lebens den Rat und die Unterstützung von Spezialisten in Anspruch. Warum sollte ich ausgerechnet in einem so wichtigen Bereich wie dem persönlichen Vermögen auf Profis mit einer hohen Expertise verzichten?Wir haben erfahrene Spezialisten bei Merck Finck, die sich das ganze Jahr über mit strategischen Fragestellungen von Unternehmerfamilien beschäftigen. Warum soll ich davon nicht profitieren?Der zweite Punkt trifft gerade bei Unternehmerinnen und Unternehmer sehr häufig zu: Die erste Priorität gilt immer dem Unternehmen und den Mitarbeitern. Dies gilt eigentlich immer, aber in sehr anspruchsvollen Zeiten ganz besonders. Vor wenigen Tagen sagte mir eine Unternehmerin: "Letztes Jahr hatte ich ab März keine Zeit und keinen Kopf mehr, um mich um meine privaten Wertpapieranlagen zu kümmern. Ich muss mich auf meine Partner in diesem Bereich verlassen können und ich bin sehr froh, dass Sie einen so guten Job gemacht haben."

Sie meinen also, es gebe eine Schere zwischen der Zuverlässigkeit, mit der beruflich agiert wird, und einer gewissen Nachlässigkeit im privaten Bereich. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Guido Singer:
Nach unserer Erfahrung handelt es sich zumeist um ein zeitliches Problem. Die Belange des Unternehmens gehen einfach immer vor. Mir fällt dazu ein Unternehmer ein, der mir sagte: "In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist ein wenig Zeit, um sich um persönliche Dinge Gedanken zu machen. Und dann ist auf einmal schon wieder Weihnachten und um wichtige Fragen meines Privatvermögens habe ich mich nicht gekümmert - obwohl ich mir dies fest vorgenommen hatte."
Dieses Manko ist vielen Unternehmerfamilien durchaus bewusst. Im Unternehmen wissen genau wo sie stehen, was in der Vergangenheit sehr gut funktioniert hat und wo sie in einem, in drei oder fünf Jahren sein wollen. Diese Professionalität fehlt oftmals bei den privaten Finanzen und wird häufig auch vermisst. Vielfach hat man zwar ein ganz gutes Gefühl, der genaue Überblick bis ins Detail ist aber nicht vorhanden.
Daher wird unser Angebot einer "Strategischen Vermögensplanung" gerade von Unternehmerfamilien gerne angenommen.

Ist das nicht sehr zeitaufwendig und auch teuer?

Guido Singer:
Wir sind der Überzeugung, dass dies für beide Seiten gut investierte Zeit ist. Bereits im ersten Schritt - gemeinsam in alle Facetten des Vermögens und der Liquiditätsströme zu schauen und die wichtigsten Ziele zu definieren - lernen wir die Kundenfamilie sehr gut kennen. Steht dann die komplette Vermögens- und Ertragsübersicht, besprechen wir gemeinsam die Erkenntnisse und unsere Handlungsempfehlungen. Die Auftraggeber erhalten eine schriftliche, verständlich formulierte Zusammenfassung. Damit sparen sie bei zukünftigen Entscheidungen sehr viel Zeit.
Überlegen sie zum Beispiel eine Immobilie zur Vermietung zu kaufen und die Frage "Eigenkapital oder Finanzierung" steht ihm Raum, dann können wir ihm sehr schnell die unterschiedlichen Auswirkungen auf seine Einnahmen und Ausgaben sowie seine Vermögensstruktur aufzeigen. Den Preis für diese Dienstleistung vereinbaren wir im Vorfeld. Er richtet sich nicht nach dem Wert, sondern nach der Komplexität des Vermögens und den Fragestellungen. Es geht also um den zeitlichen Aufwand des Planungsspezialisten von Merck Finck. Der Kunde bezahlt die Planung und kann dann in der Folge frei entscheiden, ob und in welchem Bereich wir bei der Umsetzung unterstützen können. Das kann im Bereich der Wertpapieranlage, bei Immobilienthemen sein, oder dass wir ihn in drei Monaten daran erinnern, dass er mit seinem Anwalt sein Testament überarbeiten wollte.

Kurz gesagt: Sie sehen sich nicht nur als Anlageberater, sondern auch als eine Art "Kümmerer" der die Kunden immer wieder an Themen erinnert? Diese Herangehensweise kann aber auch aufdringlich wirken...

Guido Singer:
Ganz im Gegenteil, gerade dies wird uns von unseren Kunden als besonders wertvoll gespiegelt. Es bleibt aber immer ein Angebot. Der Kunde entscheidet jeweils über den Umfang der Zusammenarbeit.

Nochmal anders gefragt und damit zurück zu unserem Medizin-Vergleich: Einen Arzt kann ich wechseln, wenn ich unzufrieden bin. So wie Sie ihr Vorgehen beschrieben haben, machen Sie sich aber beinahe unverzichtbar für Ihre Kunden, da sie alles im Blick haben...

Guido Singer:
Ich denke, das ist wie bei einem guten Hausarzt. Es gibt doch nichts Schöneres, als eine enge Bindung, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert und über Jahre wächst. Das ist das Ziel von mir und meinen Kollegen. Dies ist ein hoher Anspruch und ich sehe es auch als große Verpflichtung.

Die ganzheitliche Betrachtung der finanziellen Verhältnisse Ihrer Kunden mitsamt den Erwartungen an die Zukunft bildet damit die Grundlage für eine individuelle Strategie. Ist das angesichts von Niedrigzinsen und Verwahrentgelten die letzte Lösung, um nachhaltig Vermögen aufbauen zu können?

Guido Singer:
Mit der Erarbeitung einer individuellen Vermögensstrategie tragen wir dazu bei, das Vermögen der Familie auf lange Sicht zu wahren und zu mehren. Vielleicht ist dies in der heutigen Zeit mit seinen vielfältigen Herausforderungen noch wertvoller geworden.

Abschließend eine persönliche Frage Herr Singer: Ihre private Anlagestrategie müsste eigentlich perfekt sein – andererseits gibt es den Spruch: Schuster tragen die schlechtesten Schuhe...

Guido Singer:
Die eine perfekte Anlagestrategie gibt es nach meiner Überzeugung nicht. Es gilt immer wieder einen Blick darauf zu werfen und sie nach der individuellen Situation und den eigenen Zielen anzupassen. Dies gilt auch für mich persönlich und meine privaten Finanzen. Insgesamt sehe ich mich auf dieser Basis gut aufgestellt.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Singer!

Das traditionsreiche Münchner Bankhaus Merck Finck A Quintet Private Bank ist seit mehr als 15 Jahren in Rottweil präsent und in der mit Fingerspitzengefühl sanierten Villa Duttenhofer Ansprechpartner für vermögende Privatkunden und Unternehmerfamilien in der Region. Guido Singer hat den Standort zusammen mit seinem Team von Beginn an aufgebaut.

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