Voith malt schwarz
Der Mischkonzern Voith geht pessimistisch ins zweite Geschäftshalbjahr. In den ersten sechs Monaten stagnierten Umsatz und Gewinn – dabei sehen die Zahlen gar nicht so schlecht aus.
red
01.06.2013 | 00:19
Foto: Archiv
Heidenheim. „Wir erwarten keine Verbesserungen. Das Investitionsklima wird gedämpft bleiben“, sagte Konzernchef Hubert Lienhard in Heidenheim (Kreis Heilbronn). Was sich anhört wie ein Erklärungsversuch nach einem Millionenverlust ist in Wahrheit nur die Enttäuschung über eine Seitwärtsbewegung.
Voith hat im ersten Halbjahr 2,72 Milliarden Euro umgesetzt. Im Vorjahreszeitraum waren es 2,74 Milliarden. Der Jahresüberschuss sank in den ersten sechs Monaten von 63 auf 60 Millionen Euro. Für die wachstumsverwöhnten Württemberger offenbar eine Katastrophe: Von einer „schwachen Geschäftsentwicklung“ und einem „unsicheren wirtschaftlichen Klima“ ist in Heidenheim die Rede.
Auch der Ausblick hört sich alles andere als rosig an: Voith rechne im Geschäftsjahr 2012/13 mit einem geringeren Auftragseingang und einem Konzernumsatz in der Region des Vorjahres. Auch das Betriebsergebnis werde auf Vorjahresniveau erwartet. „Keine dynamische Entwicklung“, nennt man das in Heidenheim.
Was bei Millionen anderen Firmen derzeit Standard ist, klingt bei Voith wie eine handfeste Krise. Und man hat beinahe den Eindruck, der Konzern will die Öffentlichkeit auf ein neues Sparprogramm vorbereiten.