Waldkirchs Glück

Es tut sich was in der Innenstadt: Rund 20 Millionen Euro werden bis Ende 2013 allein im Sanierungsgebiet Niedertor verbaut. Ein wichtiger Schritt für die Stadt nördlich von Freiburg.

 
 

Waldkirch. Alle werden glücklich. Das ist kein Satz, das ist ein Versprechen. Und es ist zugleich der Name eines Textildiscounters, der jetzt auch in der Waldkircher Innenstadt starten will. Rund 220 Ableger hat die Kette aus dem schwäbischen Esslingen bereits.

Doch nicht alle überzeugt der Slogan.

Wilfried Oschwald etwa klingt etwas säuerlich, wenn er von seinem neuen Nachbarn redet. Der Inhaber des Einrichtungshauses Oschwald ist einer der Investoren am Niedertor in Waldkirch. Rund 20 Millionen Euro fließen jetzt in das Sanierungsgebiet.

Oschwald erweitert für einen kleinen Millionenbetrag sein Hotel Storchen. Die genaue Summe nennt der Unternehmer nicht. Aber aus dem Haus mit sechs Zimmern wird nach dem Ausbau ein Hotel mit 24 Doppelzimmern und drei Appartements geworden sein.

Auch Maximilian Kehl erneuert sein Hotel. Die alte Krone hat ausgedient. Nun entsteht an der Stelle ein Neubau mit rund 20 Zimmern, 30 Tiefgaragenplätzen und eben einem Textildiscounter im Erdgeschoss – eben der schwäbischen AWG-Filiale.

Weitere Investoren sind der Gutacher Architekt und Stadtplaner Klaus Wehrle sowie der Waldkircher Bauunternehmer Christof Burger, die zusammen ein Wohn- und Geschäftshaus bauen. Mit Flächen für den Einzelhandel im Erdgeschoss. Darüber sind 14 Wohnungen vorgesehen. Wehrle hat auch die übrigen Bauvorhaben geplant, nur Oschwald nimmt sein Vorhaben selbst in die Hand.

Mit dem langwierigen Projekt schließt sich eine wichtige Baulücke am Rande der Innenstadt. Waldkirch plant den Umbau schon einen Schritt weiter. Konkret: auf der anderen Seite der Langen Straße, die vor den beiden Hotels entlangläuft. 

So plant der Oberbürgermeister Richard Leibinger etwa auch eine Sanierung des verschachtelten und übersichtlichen Rathauses. Auch hier könnte der rührige 

Architekt Wehrle zum Zug kommen. Entschieden sei jedoch noch nichts, wie Waldkirchs Pressesprecherin Dorothea Scherle auf Anfrage bestätigt.

So oder so: Das 20-Millionen-Projekt Niedertor ist ein wichtiger Schritt Waldkirchs zu einer attraktiveren Innenstadt. Man sollte nicht davon ausgehen, dass der Discounter sein Versprechen einlösen und alle glücklich machen wird. Aber ein Anfang ist gemacht.

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