Walter Services beantragt Gläubigerschutz

Der Call-Center-Betreiber Walter Services steckt in Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat ein Schutzschirmverfahren beantragt. Vor kurzem waren die Badener noch auf Einkaufstour gegangen.

 
Foto: Archiv
 

Ettlingen. Die Walter Services Gruppe hat beim Amtsgericht Karlsruhe Gläubigerschutz im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Auslöser hierfür seien massive Volumenrückgänge im Kernsegment Telekommunikation, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Ettlingen (Kreis Karlsruhe) mit.

Der zweitgrößte Call-Center-Dienstleister Zentraleuropas beklagt Überkapazitäten im Markt. Aufgrund des hohen Margendrucks sei es nicht möglich gewesen, verlorene Auftragsvolumina zeitnah zu ersetzen. Von der Schieflage sind bundesweit rund 6000 Mitarbeiter betroffen. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung sichergestellt, teilte Walter weiter mit.

Das gewählte Schutzschirmverfahren ermögliche es dem Unternehmen, in Eigenverwaltung einen Restrukturierungsplan zu erarbeiten. Geschäftsführer Joachim Hofsähs will „mit Unterstützung der Mitarbeiter und Kunden möglichst viele Arbeitsplätze und möglichst alle Standorte erhalten sowie das Unternehmen langfristig profitabel ausrichten“.

Der Schutzschirm-Antrag kommt überraschend. Vor kurzem waren die Badener nämlich noch auf Einkaufstour gegangen. Zum 1. Januar übernahm Walter Services die Flensburger Perry & Knorr Communications. Die Fusion brachte dem Call-Center-Riesen mehr als 1500 neue Mitarbeiter und vier zusätzliche Standorte.

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