Wandschneiders Wechsel

Beim Offenburger Klinikbetreiber Mediclin soll der scheidende Vorstand Ulrich Wandschneider direkt den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen. Der Gesetzgeber erlaubt solch einen Schritt nur unter einer Bedingung.

 
Foto: Asklepios Kliniken
 

Offenburg. Ulrich Wandschneider wird wohl auch künftig ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben, wenn es um die Geschicke der Offenburger Mediclin AG geht. Zwar hat der Vorstand sein Mandat zum 31. Mai niedergelegt, um beim neuen Hamburger Mehrheitsaktionär Asklepios Konzerngeschäftsführer zu werden. Doch nun hat der Mediclin-Aufsichtsrat Wandschneider als seinen neuen Vorsitzenden vorgeschlagen.

Vom Vorstand direkt in den Aufsichtsrat der selben börsennotierten AG – das Aktiengesetz untersagt einen solchen Schritt eigentlich. Grundsätzlich muss ein Manager nach dem Ausscheiden aus dem Vorstand mindestens zwei Jahre warten, ehe er in den Aufsichtsrat berufen werden darf. Andernfalls sieht der Gesetzgeber die Kontrollfunktion des Aufsichtsrats geschwächt.

Die Offenburger Mediclin AG baut allerdings auf eine Ausnahmeregel: Wenn 25 Prozent des auf der Hauptversammlung vertretenen Kapitals zustimmen, ist der Wechsel zulässig. Weil Mediclin inzwischen zu knapp 53 Prozent der Hamburger Asklepios Gruppe gehört und diese den Schritt angeregt hat, wird Wandschneiders Wechsel wohl zustande kommen.

„Ulrich Wandschneider kennt das Unternehmen wie kaum ein zweiter. Er ist die ideale Besetzung für den Aufsichtsratsvorsitz“, so eine Sprecherin gegenüber Econo online. An der bisherigen Firmenpolitik der Mediclin AG werde sich nichts ändern. „Es geht sicher genauso weiter.“

Die Nachfolge im Vorstand regelt Mediclin übrigens schneller als zunächst erwartet: Der 38-jährige Diplomkaufmann und Steuerberater Jens Breuer werde sein Amt bereits am 1. Juni antreten, heißt es aus Offenburg. Er habe sich mit seinem bisherigen Arbeitgeber auf einen rechtzeitigen Ausstieg geeinigt.

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