Werke verkauft: Fischer zahlt die Zeche

Der Umbau des Schweizer Autozulieferers Georg Fischer hinterlässt Spuren. In Deutschland endet das Jahr 2012 überraschend mit einem Verlust. Das hatte das Unternehmen zuvor ausgeschlossen.

 
 

Singen. Ende November hat sich der Schweizer Autozulieferer Georg Fischer von seinen beiden Werken in Friedrichshafen und Garching getrennt. Die Sparte für Aluminiumdruckguss passte den Schweizern nicht mehr ins Profil. Die Industrieholding MWS übernahm die Standorte mit zusammen knapp 400 Mitarbeitern.

Das reißt ein tiefes Loch in die Bilanz. Wegen Sondereffekten bleibt am Jahresende ein Verlust von 15,8 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte die deutsche Georg Fischer AG mit Sitz in Singen noch ein Plus von 26 Millionen Euro ausgewiesen.

Ende 2012, als der Verkauf publik wurde, hatte CFO Roland Abt noch ausgeschlossen, dass sich der Verkauf allzu negativ auf das Jahresergebnis auswirken würde. Nun ist genau das passiert.

Auch der Umsatzrückgang von knapp sieben Prozent habe einen Teil zum verschlechterten Ergebnis beigetragen. Der Umsatz sinkt von 1,20 auf 1,14 Milliarden Euro. Alle Sparten des Unternehmens melden Umsatzrückgänge. Im Bereich Automotive, der mehr als drei Viertel des Konzernumsatzes bringt, geht der Absatz um vier Prozent zurück. Am härtesten trifft es den Rohrbau mit 14 Prozent Rückgang.

Georg Fischer hat in Deutschland weitere Werke in Singen, Ettenheim, Leipzig, Mettmann, Werdohl und Dautphetal. Teilweise gab es in den Produktionen 2012 sogar Kurzarbeit. Für 2013 erwartet das Unternehmen jedoch voll ausgelastete Betriebe und ein Umsatzplus von ein bis drei Prozent.

Der Gesamtkonzern hat 2012 einen Umsatz von 3,622 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaftet. Das entspricht knapp drei Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2013 sei der Umsatz gegenüber 2012 jedoch wieder leicht zurückgegangen, teilte die Georg Fischer AG mit.

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