Winkels punktet mit Glas
Die Getränkespezialist legt beim Umsatz um fast 17 Millionen Euro zu. Das hat auch mit einer Investition zu tun, damit man dem "Plastik-Bashing" trotzen kann, wie Chef Gerhard Kaufmann es ausdrückt
red
19.03.2021 | 17:45
Sachsenheim. Die Winkels-Gruppe hat den Umsatz im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr mit einem deutlichen Plus abgeschlossen: Von 494 Millionen Euro Ende 2019 waren es ein Jahr später 510,7 Millionen Euro. Positiv ist das Jahr auch beim Absatz verlaufen: Nach einem Rückgang von 3,1 Prozent im Vorjahr stieg der Absatz nun wieder um 1,3 Prozent. Das Plus geht nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters Gerhard Kaufmann vor allem auf den Aufwärtstrend bei Glasgebinden zurück – der Absatz von Getränken in Glasflaschen legten in der Gruppe um 7,8 Prozent zu.
Ein Trend, der sich auch bei den Einzelmarken verfolgen lässt: So ging bei der für Winkels wichtigsten Marke Alwa der Anteil von PET-Flaschen um sieben Prozent zurück. Die Glasflaschen mit den Getränken wurden hingegen um 17 Prozent mehr gekauft. Kaufmann spricht von einer "anhaltenden Verschiebung", die mit "Plastik-Bashing" und einem "Greta-Effekt" zu tun habe.
Der Winkels-Chef sieht allerdings diesen Umschwung weitgehend gelassen: Erst im Dezember hatte die Gruppe eine Investition in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro in eine neue Glasanlage abgeschlossen und zudem für weitere nicht näher bezifferte Millionen Poolglas-Gebinde der Genossenschaft Deutscher Brunnen gekauft. Kaufmann rechnet deshalb in diesem Bereich mit weiteren Zuwächsen. Das auch deshalb, weil inzwischen Getränke der Marke Fritz bei Winkels abgefüllt werden – da die Gruppe im vergangenen Jahr einen andere Lohnabfüllung verloren hatte, ist dies ein willkommener Neukunde.
Die Winkels Getränke Logistik Holding geht auf die Gründung eines Herstellers von alkoholfreien Getränken im Jahr 1930 zurück. Heute ist die Gruppe einer der größten Mineralwasserhersteller in Deutschland und mit vier Logistikzentren sowie 171 Lastwagen das führenden Getränkelogistik-Unternehmen im Südwesten. Die Gruppe beschäftigt 907 Mitarbeiter.