Witzenmann richtet sich neu aus

Der Autozulieferer stärkt die Segmente abseits des Verbrenners und kämpft parallel mit dem Einbruch der Umsätze – auch wenn es weniger schlimm ist als befürchtet

 
Foto: Witzenmann
 

Pforzheim. Die Witzenmann-Gruppe hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres mit 403 Millionen Euro gut 18 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als im Vorjahreszeitraum. Das sei weniger schlimm als zunächst befürchtet, zeigt sich Andreas Kämpfe als Vorsitzender der Geschäftsführung durchaus erleichtert. Der Grund: "Die Märkte in China und Asien haben sich schnell erholt." Andere hingegen würden bis heute hinterher hinken. Generell rechnet Kämpfe mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau nicht vor dem Jahr 2022.

Wobei sich die Pforzheimer ganz generell der Transformation der Autoindustrie stellen, obschon Kämpfe mit einem "vergleichsweise stabilen Markt für Verbrennungsmotoren" bis etwa 2030 rechne – allein aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Hybridfahrzeugen. Die Zeit will man bei der Gruppe indes nutzen und sich "in allen Märkten neu ausrichten". Dazu wolle man das Geschäftsfeld Industrie stärken und in Europa neu aufstellen. Den Pkw-Bereich will man um Bauteile für E-Fahrzeuge erweitern und den Bereich Aerospace "langfristig weiter ausbauen". Konkrete Angaben zu den einzelnen Bereichen machte Kämpfe indes nicht.

Witzenmann geht auf die Gründung einer Schmuckewarenfabrik im Jahr 1854 zurück. 1885 wurde ein flexibler Metallschlauch erfunden, der bis heute die Grundlage für das Unternehmen bildet. Zusätzlich werden Kompensatoren, Metallbälge und andere Fahrzeugteile produziert. Die Gruppe ist in 19 Ländern präsent und beschäftigt rund 4300 Mitarbeiter.

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