Wolff & Müller knackt eine Marke

Der Baukonzern wächst im abgelaufenen Jahr. Für das laufende Jahr formuliert Chef Albert Dürr klare Forderungen auf mehreren Ebenen

 
Foto: Wolff & Müller
 

Stuttgart. Die Unternehmensgruppe Wolff & Müller hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr erstmals die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro übersprungen. Im vergangenen Jahr lag die Kennzahl noch bei 950 Millionen Euro. Nach Aussage von Albert Dürr, Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, trug vor allem das Geschäftsfeld Bau mit einem Plus von fünf Prozent auf 960 Millionen Euro zu dem Erfolg bei. Der Bereich Baustoffe brachte 30 Millionen Euro zum Gesamtumsatz ein, die Dienstleistungen zehn Millionen.

Schaut man sich die einzelnen Segmente des Geschäftsfelds Bau genauer an, dann zeigt sich folgendes Bild: Der Bereich Hoch- und Industriebau wuchs gegenüber dem Vorjahr um 20 Millionen auf 400 Millionen Euro. Der Tief-, Straßen- und Spezialtiefbau legte um zehn Millionen Euro auf 250 Millionen Euro zu. Der Ingenieurbau wächst um fünf Millionen Euro auf 40 Millionen. Und der Bereich Government Service, dahinter verbergen sich Baudienstleistungen im militärischen Bereich, brachte ebenfalls ein Plus von fünf Millionen Euro auf nun 85 Millionen in die Gesamtleistung ein. Und auch die Beteiligungen überzeugten mit einem Plus von zehn Millionen Euro auf 185 Millionen Euro.

Zu diesen Beteiligungen zählt auch das im vergangenen Jahr übernommene Unternehmen Aktivhaus: Die vom Architekten Werner Sobeck gegründete Firmen beschäftigt sich mit dem hochwertigen Modulbau, der im hohen Maße in der Fabrik vorgefertigt wird. In welcher Höhe die junge Tochter den Umsatz trieb wurde indes nicht genannt.

Die Zahl der Mitarbeiter in der Gruppe stieg leicht um 40 Personen auf 2040 Menschen. Wobei Chef Dürr auf einen Umstand besonders hinweist: Von 1600 Mitarbeitern im Geschäftsfeld Bau seien rund 940 gewerblich bei Wolff & Müller angestellt. "Wir bauen zum großen Teil mit eigenem Personal", so Dürr.

Für das laufende Jahr zeigt man sich bei Wolff & Müller zwiegespalten: Zwar konnten durch Arbeitsschutz und Hygienemaßnahmen "die Bauprojekte wie geplant weiterlaufen". Und überhaupt sei man mit einer guten Auftragslage ins Jahr gestartet. Dürr: "Durch die Pandemie zeichnet sich auch in unserer Branche ein spürbarer Nachfragerückgang ab. Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann die Wertschöpfungskette Bau beim Wiederaufbau der Wirtschaft eine Schlüsselrolle einnehmen. Wir brauchen eine gezielte finanzielle Stabilisierung der privaten und öffentlichen Auftraggeber und schlankere, schnellere Vergabeprozesse, damit Investitionen zeitnah umsetzbar sind."

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