WVIB greift Alt-Professoren an
Der WVIB verurteilt die anonymen Rücktrittsforderungen an Freiburgs Uni-Rektor Hans-Jochen Schiewer. Stein des Anstoßes ist der Verlust des Exzellenz-Status der Albert-Ludwigs-Universität.
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27.06.2012 | 17:01
Foto: Archiv
Freiburg. Weil die Universität Freiburg bei der jüngsten Runde der Exzellenz-Initiative ihren Status als Elite-Uni verloren hat, sollen ehemalige Professoren den Rücktritt von Rektor Hans-Jochen Schiewer fordern. Der „Badischen Zeitung“ liegt der Entwurf eines Briefes vor, in dem angeblich „einige emeritierte Kollegen“ Schiewer und sein Team zum Gehen auffordern.
Der Verband Industrieller Unternehmen Baden (WVIB), dem rund 1000 Unternehmen angehören, verurteilt die Rücktrittsforderungen. „Es wirkt verstörend, wenn ein anonymer Kreis von pensionierten Professoren, die in ihrer Mehrheit nie an einem solchen Wettbewerb teilgenommen haben, über die Öffentlichkeit eine Personaldebatte anstoßen will, bevor die offiziellen Ergebnisse vorliegen“, so Verbandspräsident Klaus Endress und Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer in einem offenen Brief.
Eine offene Diskussion über die Gründe der Ablehnung und die Zukunft der Universität sei naturgemäß geboten, so die WVIB-Chefs weiter. „Eine anonyme Attacke einiger Ehemaliger beschädigt die ganze Universität und ist in Form und Inhalt das Gegenteil von Exzellenz.“
Bei der zweiten Exzellenzinitiative von Bund und Ländern ging es um die Vergabe von 2,7 Milliarden Euro Forschungsgelder, die die Universitäten bis 2017 zusätzlich erhalten sollen. Wie Mitte des Monats bekannt wurde, hat sich die Uni Freiburg mit ihrem Konzept nicht durchgesetzt und somit den Rang als Elite-Uni verloren.