Zeller + Gmelin stellt sich neu auf

Der Schmierstoffspezialist nutzt eine Chance: ein wachsendes Marktgebiet wird mit einer Investition in Produktion und Entwicklung anders sortiert

 
Foto: Zeller+Gmelin
 

Eislingen. Zeller + Gmelin stellt das China-Geschäft komplett neu auf: Dabei übernimmt der Konzern nicht nur alle Anteile am bisherigen Joint Venture, wie Geschäftsführer Siegfried Müller erläutert. Zugleich soll ein komplett neues Produktionswerk samt Entwicklungslabor aufgebaut werden. Auch das Segment Druckfarben wird in den neuen Standort für diesen Markt integriert. Das Engagement hängt einerseits mit einer steigenden Nachfrage zusammen, andererseits aber auch mit Auflagen. Müller: "2018 bekamen wir als Chemie-Unternehmen neue Auflagen von der Lokalregierung, so dass eine Verlagerung der Produktion an einen neuen Standort zwingend notwendig wird."

Seinen Angaben zufolge soll der Aufbau des Werks "schrittweise" im laufenden Jahr erfolgen. Eine Investitionssumme nannte er nicht.

Zeller +  Gmelin ist bereits seit den 1980er Jahren in China präsent, seit dem Jahr 2006 dann im Rahmen eines Joint Ventures. Allerdings war nach Angaben von Müller eine Menge an Aufbauarbeit notwendig: "Am Anfang blieb das Geschäft lange Zeit auf überschaubarem Niveau." Das habe sich seit gut zehn Jahren geändert – das China-Geschäft wächst nun pro Jahr im Durchschnitt um 15 Prozent. Und ein Ende ist für den Geschäftsführer noch nicht in Sicht: "Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Schmierstoffen nimmt weiter zu." Und auch für die hauseigenen Druckfarben sieht Müller "einen guten Absatzmarkt".

Zeller + Gmelin wurde 1866 gegründet – und stellte zu Beginn Ölprodukte aus Schiefer her. Heute bietet der Konzern neben Schmierstoffen und Indstriechemie auch Druckfarben. Für jeden dritten in Deutschland bedruckten Joghurtbecher sollen die Farben von Zeller + Gmelin stammen. Mit mehr als 900 Mitarbeitern wurden im Jahr 2019 gut 241,2 Millionen Euro umgesetzt.

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