ZF: Das Ende ist nicht fern

Vorstandschef Wolf-Henning Scheider äußert sich konkret zur Zukunft des Verbrennungsmotors

 
Foto: zf
 

Friedrichshafen. "Wir stellen uns darauf ein, dass man im Jahr 2035 in Europa kaum noch Verbrenner verkaufen wird, im Pkw-Bereich vielleicht gar keine mehr", das gab ZF-Vorstandschef Wolf-Henning Scheider in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu Protokoll. Bis dahin wolle man die bis zu 30 Prozent, die heute noch dieses Segment zum Umsatz beiträgt, "mit neuen Feldern kompensiert haben". ZF investiert seit einigen Jahren erhebliche Summe in Komponenten für alternative Antriebssysteme und vor allem in eine Plattform für autonom fahrende Fahrzeuge sowie ein dazugehöriges Ökosytem – und kann bereits Erfolge vorweisen, wie jüngst bei einer Kooperation mit einer Tochter des Amazon-Konzerns.

Scheider konkretisierte damit erstmals die im vergangenen Jahr angekündigte Strategie, keine Antriebskomponenten mehr für reine Verbrennungsmotoren zu entwickeln. Wie es nun mit Hybrid-Antrieben weitergeht, lässt man indes offen: Aktuell verdient man noch an einem Achtgang-Automatik-Getriebe für derlei Fahrzeuge, im Verlauf des Jahres 2022 soll ein Nachfolgemodell vorgestellt werden. Aussagen, wie es danach weitergeht, macht man bei ZF aktuell dazu nicht.

Die ZF Friedrichshafen geht auf die Gründung der namensgebenden Zahnradfabrik im Jahr 1915 unter anderem durch die Luftschiffbau Zeppelin zurück. Das Ziel war, durch neue Verfahren bessere Zahnräder und Getriebe für Antriebe und Fahrzeuge aller Art zu produzieren. Heute ist das Unternehmen einer der führenden Zulieferkonzerne weltweit mit 160.000 Mitarbeitern und einem Umsatz in Höhe von 36,5 Milliarden Euro. ZF gehört zwei Stiftungen, wobei die von der Stadt Friedrichshafen gehaltene Zeppelin-Stiftung 93,8 Prozent der Anteile zufallen.

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