ZF treibt die Mobilitätswende voran

Konzernchef Sauer spricht von großem Interesse an den Lösungen der Friedrichshafener. Zudem kündigt er den Bau von zwei neuen Werken an

 
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Friedrichshafen. Der ZF-Konzern nutzte die Bühne der Automesse in Detroit, um eine erste Bilanz der breiteren Aufstellung zu ziehen: Während die Berichterstattung über die Schau die PS-Protze der US-Autohersteller dominierten, zeigte ZF-Konzernchef Konstantin Sauer die Zukunft. So steige die Nachfrage nach den Produkten der erst 2016 gegründeten Abteilung E-Mobility stetig an. So werde laut Sauer ein europäischer Automobilhersteller den neu entwickelten vollelektrischen Antrieb inklusive der Leistungselektronik in Serie einsetzen. Der Auftrag umfasse eine Million Einheiten für die Modell-Laufzeit.

Zugleich steige die Nachfrage nach den Getrieben für Hybridantriebe, die Sauer als "wichtige Brückentechnologie hin zur reinen E-Mobilität" bezeichnete. Um die Nachfrage befriedigen zu können, kündigte Sauer den Bau von zwei Werken für Elektronikkomponenten an – allerdings machte er keinen näheren Details.

Daneben gab der ZF-Chef einen Einblick in der Entwicklung in China: Dort sind die Friedrichshafener mit dem Supercomputer "ZF ProAI" ein wichtiger Partner im Bereich des autonomen Fahrens auf dem hochautomatisierten Level 3. Sauer: "Die Zusammenarbeit hat für uns besondere Bedeutung, weil wir damit zur Demokratisierung autonomer Fahrfunktionen in einem der wichtigsten Automobilmärkte der Welt beitragen können, also autonomes Fahren für alle ermöglichen."

Vor diesem Hintergrund griff der Konzernchef der Bilanzveröffentlichung vor und sprach von einem "höchst erfolgreichen Geschäftsjahr 2017" mit einem voraussichtlichen Umsatz von 36 Milliarden Euro, wobei man in neue Technologien investiert und den Schuldenstand "deutlich reduziert" habe.

Die ZF Friedrichshafen wurde 1915 unter dem Namen Zahnradfabrik unter anderem von der Luftschiffbau Zeppelin gegründet. Das Ziel war die Herstellung besserer Getriebe dank einem damals neuartigen Verfahren. Heute ist die AG einer der weltweit führenden Technologiekonzerne in der Antriebs- und Fahrwerkstechnik.

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