Ziehl-Abegg rüstet sich für die Zeit nach Corona

Der Ventilatorenbauer investiert rund 16 Millionen Euro – denn die Nachfrage soll steigen

 
Foto: Ufuk Arslan
 

Künzelsau/Kupferzell. Der Ventilatorenbauer Ziehl-Abegg hat mit der Erweiterung seiner Produktion in Kupferzell begonnen. „Die Weltmärkte werden auch in Zukunft qualitativ hochwertige Elektromotoren und Ventilatoren benötigen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Peter Fenkl. Daher investiert das Künzelsauer Unternehmen am Standort Kupferzell 16 Millione Euro in die Erweiterung der Produktionsgebäude. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut lobt beim offiziellen Spatenstich die Investition am Standort Baden-Württemberg.

„Das Neubauprojekt ist ein klares Bekenntnis zum Produktions- und Innovationsstandort Baden-Württemberg“, sagt die Ministerin. „Unser Land braucht Unternehmen wie Ziehl-Abegg, die gerade in schwierigen Zeiten eine Führungsrolle in unserer Wirtschaft einnehmen.“

Das Hohenloher Industrieunternehmen ist auch global von der Corona-Krise betroffen: Die Umsätze liegen etwa auf Vorjahresniveau. „Ein branchenweit überdurchschnittliches Umsatzplus von 8,6 Prozent im Jahr 2019 ist allerdings eine solide Basis“, erklärt Unternehmens-Chef Fenkl. Im laufenden Jahr kommt die große Bandbreite an Anwendung zugute, in denen Produkte von Ziehl-Abegg zu finden sind. Besonders der Geschäftsbereich Antriebstechnik mit Elektromotoren für Aufzüge erlebt im laufenden Jahr beim Auftragseingang ein Allzeithoch nach dem anderen. 

Im neuen Gebäude wird weitere Produktionsfläche von rund 8400 Quadratmetern für den Bau der modernsten Generation energieeffizienter Elektromotoren geschaffen. „Der langlebige und effiziente Elektromotor ist seit mehr als 100 Jahren unsere Kernkompetenz“, unterstreicht Fenkl. Gleichzeitig ist Ziehl-Abegg Technologieführer beim bionischen Design von Ventilatoren.

Da viele aerodynamisch ideale Geometrien in Stahl oder Aluminium allerdings nicht umsetzbar sind, wird der Kunststoffbereich ausgebaut. „Wir benötigen unbedingt mehr Raum für weitere Kunststoffspritzmaschinen“, so Fenkl. Insgesamt baut Ziehl-Abegg weltweit Fertigungen aus oder optimiert bestehende Anlagen: sowohl in Schöntal-Bieringen, wo der Aluminiumguss angesiedelt ist, als auch an den Standorten in Amerika und Asien. „Gerade Corona hat gezeigt, dass wir und unsere Kunden lange Lieferwege genau betrachten müssen“, sagt der Vorstandschef. 

Ziehl-Abegg beschäftigt weltweit 4500 Menschen, davon 2300 in der Hohenlohe. Am Standort Kupferzell sind es aktuell 850 Mitarbeiter. Der Umsatz lag zuletzt bei 633 Millionen Euro. Etwa 80 Prozent des Umsates werden im Export erzielt.

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