Zimmer zeigt sich krisenfest

Die Geschäftsführer des Komponentenspezialisten berichten von positiven Zahlen und den Plänen für neue Arbeitsplätze. Der Grund für die Resilienz: es gab eine Krise vor der Krise

 
Foto: Zimmer Group
 

Rheinau. Die Zimmer Group hat das vergangene Jahr mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen, wie das Unternehmen mitteilt. "Unter diesen schwierigen Bedingungen überhaupt ein positives Ergebnis mit einem nur einstelligen Umsatzrückgang zu erreichen und gleichzeitig Zukunftsperspektiven durch neue Produkte und Geschäftsfelder zu schaffen, zeigt unsere Krisenfestigkeit", so die Gesellschafter und Geschäftsführer Günther und Martin Zimmer. Weitere Details nannten sie nicht, 2018 schloss die wirtschaftlich stabile Gruppe mit einem Umsatz von 130,9 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote lag damals bei 85,4 Prozent.

Zwar habe man auch bei Zimmer "einige Wochen" auf Kurzarbeit als Maßnahme zurückgegriffen, parallel habe man aber neue Produkte und Dienstleistungen bei den Kunden platzieren können. So habe es zusätzliche Aufträge aus den Bereichen der Batteriezellenfertigung sowie der Medizintechnik gegeben, die "in den letzten Wochen und Monaten zu einem steigenden Auftragseingang" beigetragen hätten.

Vor diesem Hintergrund blicken die beiden Geschäftsführer "mit einer gewissen Vorsicht optimistisch ins Jahr 2021". Bereits im ersten Quartal will die Gruppe in Deutschland 20 neue Arbeitsplätze schaffen – "in über zehn verschiedenen Berufsfeldern", wie es von Seiten des Unternehmens heißt.

Der Grund, weshalb die Gruppe bislang derart gut durch die Wirren der Pandemie kam? Bereits im Jahr 2019 sei das Unternehmen durch die aufziehende Krise in der Automobilindustrie stark gefordert gewesen. Martin Zimmer: "Deshalb haben wir uns sehr früh mit dem Thema Resilienz beschäftigt."

"Die beschlossenen Maßnahmen wurden sehr rasch umgesetzt und führten, mitgetragen von den Beschäftigten, auch rasch zum Erfolg. Wir waren dadurch sehr gut aufgestellt für die dann im Frühjahr 2020 beginnende Pandemie", erläutert Günther Zimmer. Zudem habe ein "sehr früher Infektionsfall im Unternehmen" dazu geführt, dass man sich zeitig mit einem Krisenteam dem Thema annehmen musste – deshalb habe man schon allerlei Vorgaben und technische Lösungen umgesetzt, "als in der Öffentlichkeit noch über den Sinn solcher Maßnahmen diskutiert wurde". Parallel führt man in Kooperation mit einem lokalen Arzt laut Martin Zimmer in Verdachtsfällen Antigen-Schnelltests durch. Das Fazit der Geschäftsführer: "Bis zum heutigen Tag sind wir damit sehr erfolgreich."

Günther Zimmer legte 1980 den Grundstein für die Gruppe mit der Gründung der Zimmer Technischen Werkstätten: Im umgebauten Kuhstall der Familie entwickelte er den ersten standartisierten Greifer. Heute ist die Gruppe mit rund 1200 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Hersteller von Automatisierungs-, Maschinen- und Möbeldämpfungskomponenten.

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