Zoox fährt auf ZF ab

Friedrichshafen. Der Robo-Taxi-Pionier Zoox verbaut in seinen Gefährten Insassenschutzsysteme und Fahrwerksmodule von ZF, wie die Häfler bekannt gaben. Die Tochter des Versandhändlers Amazon gilt als einer der führenden Entwickler von autonom und elektrisch fahrenden Systemen, die in wenigen Jahren Passagiere durch die Megacitys der Welt kutschieren sollen.

Wobei an die beiden zugelieferten Komponenten laut ZF besondere Anforderungen gestellt werden: So soll das Fahrwerk eine "komfortable Fahrt" ermöglichen: "Dies ist entscheidend für ein positives Fahrerlebnis."

Wichtiger aber noch sind die Insassenschutzsysteme. Denn in den Zoox-Fahrzeugen sitzen bis zu vier Passagiere, immer zwei gegenüber. Die bisherigen Systeme sind laut ZF indes darauf ausgelegt, dass alle Mitfahrer in die gleiche Richtung schauen. Ergo mussten hier beispielsweise Airbags für Dach und Sitze entwickelt werden, die im Fall der Fälle für Schutz sorgen.

Zoox forscht seit 2014 im Bereich von autonom fahrenden Fahrzeugen, die sich sowohl als Transporter, wie als Taxis nutzen lassen. In diesem Sommer hat Amazon das Start-up übernommen und aktuell hat Zoox die ersten Prototypen vorgestellt. Laut Branchenkennern hat das Unternehmen aufgrund des anderen Ansatzes durchaus gute Chancen: Die Gefährte sollen in klar begrenzten Quartieren unterwegs sein, was die Steuerung radikal vereinfacht. Andere Systeme wollen dagegen alle Straßen und Wege abdecken. Zudem sollen die Batterien 16 Stunden am Stück durchhalten – und die Fahrzeuge können bis zu 120 Stundenkilometer schnell werden.

ZF wurde 1915 als Zahnradfabrik Friedrichshafen unter anderem von Zeppelin gegründet. Heute ist die AG einer der führenden Zulieferer im Bereich von Getrieben und Antrieben mit weltweit 160.000 Mitarbeitern und einem Umsatz in Höhe von 36,5 Milliarden Euro. Wobei ZF sich bereits seit Jahren auf die Transformation der Autoindustrie mit eigenen Systemen einstellt.