1 Frank Nopper setzt sich durch
Der CDU-Mann wird neuer OB in der Landeshauptstadt. Er war Favorit, deshalb ist das Abschneiden eines anderen Kandidaten eigentlich interessanter
Frank Nopper hat sich im zweiten Wahlgang in Stuttgart durchgesetzt: 42,3 Prozent der Wähler gaben dem 59-Jährigen ihre Stimme, die Wahlbeteiligung lag bei 44,7 Pozent. Er galt bereits nach dem ersten Wahlgang als Favorit – da sich die Mitte-Links-Parteien nicht auf einen Kandidaten einigen konnten, schmälerten sich die Wahlchancen von deren Kandidaten generell. Zudem trat der bisherige OB Kuhn Fritz von den Grünen überraschend nicht mehr an.
Wobei Nopper, bisher OB in Backnang, die Konstellation vor eine Herausforderung stellt: Die Grünen dominieren den Gemeinderat mit 16 Sitzen, die CDU kommt auf 12. Generell ist das Gremium stark zersplittert. Der neue OB muss sich immer wieder Mehrheiten suchen.
Der Zweitplatzierte bei der Stichwahl ist indes beinahe die interessantere Personalie: Der 30-jährige Marian Schreier kam immerhin auf 36,9 Prozent – dabei trat er als unabhängiger Kandidaten an, da er sich bei seiner Partei der SPD nicht durchsetzen konnte. Im Verlauf des Wahlkampfes gab Schreier nach Einschätzung von Beobachtern eine überzeugende Visitenkarte ab. Ähnlich wie in der Gemeinde Tengen punkte Schreier mit seiner unkonventionellen und offenen Art, auch in dem er die sozialen Medien bravourös bespielte: In der Gemeinde im Hegau setzte er sich 2015 durch und gewann souverän die Wahl. Damals war er der jüngste Bürgermeister in Deutschland.
Übrigens: Ein Porträt über Schreier finden Sie hier.