Die Auszeichnung Top 100 gehört zu den begehrtesten im Bundesgebiet. Jetzt wurden wieder die Top-Innovatoren gekürt – und eine ganze Reihe von Unternehmen aus dem Land haben die Trophäe erhalten:
Die Unternehmensberatung Fischer Consulting unterstützt in länderübergreifenden Projekten die Unternehmensgruppe Fischer, die für ihre Befestigungssysteme bekannt ist. Die Berater betreuen zudem seit mehr als 15 Jahren Unternehmen aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Industriegüter, Zu-lieferer und Bau.
"Fischer Consulting ist die starke Beratung einer starken Marke. Für unsere Kunden schaffen wir einen Mehrwert hinsichtlich Effizienz, Reaktionsfähigkeit und Kosten. Wir freuen uns über die Auszeichnung als Bestätigung unseres Weges", sagt Christian Fiebig, Geschäftsführer Fischer Consulting, der die Aus-zeichnung stellvertretend für die Mitarbeiter*innen entgegennahm.
Im Fokus der Unternehmensberatung stehen die Prozessanalyse und -optimierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Berater leiten aus der Unternehmensstrategie die erforderlichen Handlungsfelder zur Umsetzung ab. Die Prozessberatung arbeitet mit den erprobten Lean-Methoden. Diese basieren auf der in der Unternehmensgruppe Fischer etablierten Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung. Ziel ist die Vermeidung von Verschwendung und gleichzeitig die Steigerung der Wertschöpfung.
Darüber hinaus nutzen die Berater die Chancen der Digitalisierung und generieren so smarte Lösungen für Kunden. So geht die Unternehmensberatung in Kooperation mit Start-ups hinsichtlich der digitalen Analyse von Bewegungsdaten zum Beispiel in Produktion und Logistik innovative Wege: In der Pro-zessanalyse wird eine Technologie eingesetzt, die mobile Sensoren und künstliche Intelligenz nutzt. Dadurch wird die Analyse der Abläufe beschleunigt und die Transparenz aufgrund der genauen und qualitativ hochwertigen Daten signifikant erhöht. So entstehen objektive und aussagekräftige Informationen, woraus die Berater*innen die erforderlichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der ergonomischen Bedingungen ableiten.
Die Hansgrohe Group gehört zum dritten Mal in Folge und damit insgesamt zum vierten Mal zu den Top-Innovatoren des deutschen Mittelstands. Das Team um den Innovationsforscher Nikolaus Franke bescheinigte der Gruppe beachtliche Innovationskraft: "Die Innovationserfolge zeigen die positive Wirkung eines guten Innovationsklimas und innovationsorientierter Strukturen und Methoden", erläutert der Forscher.
Innovation bedarf Neugierde, Mut und Willen zur VeränderungInnovatives Denken und Handeln standen schon 1901 bei der Firmengründung im Fokus, als Hans Grohe an seinen ersten Handbrausen tüftelte. Er entwickelte damals Produkte für das heimische Bad, einem Markt den es bis dahin gar nicht gab. Klaus Grohe, Sohn des Firmengründers und bis 2008 langjähriger CEO, führte mit seinem Erfindergeist und der Hands-on-Mentalität die Innovationstradition des Unternehmens fort. Dies wurde zum Vorbild für das heutige Innovationsteam: Mut, das richtige Maß an Risikofreudigkeit sowie ein gutes (Bauch-)Gefühl sind essenzielle Grundlagen für die benötigte Kreativität.
Bereits seit Jahren machen Neuprodukte, die nicht älter als drei Jahre sind, mehr als ein Viertel des Umsatzes des Unternehmens aus. "Innovationsmanagement betreiben wir bei Hansgrohe, um die Lebensqualität des Einzelnen zu verbessern", sagt Steffen Erath, Head of Innovation bei der Hansgrohe Group. "Anders gesagt: Im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit steht der Mensch und seine Bedürfnisse. Innovationen der Hansgrohe Group bieten seit jeher einen echten Mehrwert und machen das Leben leichter." Konsequent vom Menschen denken bedeutet aber auch, bei der Produktentwicklung neue Wege und Strukturen auszuprobieren. Angetrieben durch die Frage, welche Bedeutung Digitalisierung für Hansgrohe Kunden hat, erarbeitet ein interdisziplinäres Innovationsteam Produkte, die das Erlebnis des Duschens grundlegend verändern.
2017 gründete Hansgrohe hierzu das Pilotprojekt "Innolab" in Schramberg: eine Ideenschmiede, einige Kilometer vom Stammsitz entfernt. In einer Art Kreativwerkstatt genießen die Entwickler Freiraum zum Querdenken, abseits von täglicher Routine und eingefahrenen Gedankenströmen.
Bei der Peter Huber Kältemaschinenbau hat man keine Angst vor dem Wandel, sondern begreifen ihn als Chance. Damit überzeugte das Unternehmen beim Innovationswettbewerbs TOP 100. Peter Huber Kältemaschinenbau gehört auch im Jahr 2020 offiziell zu den TOP 100. Das Unternehmen zählt bereits zum achten Mal zu den Top-Innovatoren.
Der Spezialist für Temperiertechnik ist der Shootingstar der US-Cannabis-Industrie, wenn es um deren labortechnische Ausstattung geht. Denn das achtfache TOP 100-Unternehmen hatte das Potential dieses Marktes frühzeitig erkannt - dank seiner starken Außenorientierung, das heißt, der engen Zusammenarbeit mit Kunden, Interessenten und Lieferanten bei der Entwicklung von Innovationen. Diese Vorgehensweise brachte das Unternehmen bereits in den 1980er-Jahren nach vorn: Damals stellte der Top-Innovator das revolutionäre Temperiersystem "Tango" vor, das vor allem für die Labore der Pharmahersteller interessant war. Also initiierten die Offenburger einen "Tango Club", in dem führende Schweizer Pharma- und Chemieunternehmen vertreten waren. "So bekamen wir die neuesten Infos direkt von den Anwendern am Markt", berichtet der Geschäftsführer Daniel Huber.
Beim Cannabismarkt, der vor wenigen Jahren noch sehr klein war, kooperierte das Unternehmen mit Influencern und Insidern, die bereits einen Marktüberblick hatten. Auch beim Marketing ging man neue Wege, setzte auf soziale Medien wie Instagram und engagierte renommierte Künstler, die die Firma auf der Marihuanamesse MJBiz in Las Vegas mit originellen Logos präsentierten. "Wir treten hier marketingtechnisch ganz anders auf, viel frecher, viel moderner. Die Cannabis-Branche ist eine eigene Welt, da mit dabei zu sein, macht riesigen Spaß", schwärmt Daniel Huber, der sich über massiv steigende Umsatzzahlen in dieser Branche freut: Peter Huber Kältemaschinenbau ist Marktführer bei Temperiertechnologie und beliefert fast alle führenden Systemanbieter.
Manfred Lehmann Innenausbau aus Zell am Harmersbach startete als klassische Schreinerei und bietet heute als Top 100-Unternehmen Lösungen im gesamten Spektrum des Innenausbaus an. Innovationen, ob große oder kleine, gehören aufgrund des Geschäftsmodells des Unternehmens dabei zum Alltagsgeschäft: "Jeder Kundenauftrag ist anders, keiner gleicht dem anderen. Von der Stange gibt es hier nichts, alles ist Maßarbeit", erläutert der Geschäftsführer Stefan Lehmann. Das wissen die Auftraggeber aus den Branchen Wohnungs- und Objektbau, Ladenbau sowie Hotel und Gastronomie sehr zu schätzen. Diese entstammen schon längst nicht mehr nur der südwestlichsten Ecke Deutschlands, sondern kommen aus der ganzen Welt.
Der Familienbetrieb greift dabei neben dem Material Holz auch auf Metall, Acryl und innovative Beleuchtungstechnik zurück. Damit sind die Schreiner, Techniker, Designer und Projektmanager in ihrem Element. Sie können auf einen Maschinenpark zurückgreifen, der auf technisch höchstem Niveau ist. Dazu zählen beispielsweise eine 5-Achs-CNC-Maschine mit modernster CAD/CAM-Technologie und eine Lackierkabine mit Absaug- und Filtertechnik. "Das ist eine echte High-End-Lackierung mit extrem hoher Qualität im Ergebnis", sagt Stefan Lehmann. "Da muss man nicht mehr nachpolieren."
Das gute Innovationsklima, die vorbildliche Teamarbeit und der enge Austausch untereinander sind die Grundlage für den Erfolg des Top-Innovators. Der interne Informationsfluss ist dabei zentral: Jeder versorgt jeden mit den nötigen Informationen, die von Lieferanten und Kunden kommen.
Michelin aus Karlsruhe bekräftigt mit der Top 100-Auszeichnung seine Position als Innovations-Champion. "Wir möchten Mobilität weiterentwickeln - und zwar nicht zulasten von Mensch und Umwelt. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst und arbeiten daher ständig an innovativen Ideen und Technologien", sagt Philipp Ostbomk, Direktor Vertrieb B2B DACH bei Michelin. "Umso mehr freuen wir uns über die Auszeichnung von Michelin als eines der innovativsten Unternehmen Deutschlands."
Michelin geht seit mehr als 130 Jahren in Sachen Mobilität neue Wege und präsentiert seit jeher innovative Produkte, darunter im Jahr 1946 mit dem Radialreifen einen technologischen Durchbruch: Sicherer, wirtschaftlicher und langlebiger als die damals üblichen Diagonalreifen wurde der Radialreifen nach und nach in allen Segmenten eingeführt und veränderte so nicht nur die gesamte Branche, sondern auch das Fahrerlebnis sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke.
Die Bereitschaft, Neues zu wagen, hat Michelin auch in der jüngeren Vergangenheit mit dem Michelin Uptis gezeigt. Der Uptis (Unique Puncture-proof Tire System) kommt als Rad-Reifen-Kombination völlig ohne Luftdruck aus und widersteht so problemlos Anprall- und Stichverletzungen, was ihn zu einer nachhaltigen, nahezu wartungsfreien Mobilitätslösung macht. "Der Uptis ist für uns nicht nur ein Beispiel unserer Innovationskraft, sondern auch ein klarer Beweis dafür, dass wir mit unseren Investitionen in neue Geschäftsfelder auch unser Kerngeschäft weiter voranbringen", so Ostbomk. Diversifizierung ist ein wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie von Michelin.
Neben dem Reifengeschäft sind Investitionen in die Bereiche High-Tech-Materials, Experiences und Services & Solutions strategische Wachstumssäulen des Unternehmens.
Sülzle aus Rosenfeld gehört nach der Auszeichnung mit dem "Axia Best Managed Companies Award" vor fünf Wochen nun auch offiziell zu den TOP 100. In dem wissenschaftlichen Auswahlverfahren beeindruckte das Unternehmen besonders in der Kategorie "Innovative Prozesse und Organisation". Die Gruppe zählt nach 2016 bereits zum zweiten Mal zu den Top-Innovatoren.
Die Gruppe beschäftigt an 25 Standorten in Deutschland und Frankreich rund 1000 Mitarbeiter*innen . Schon die Vielfalt der Geschäftsfelder ist dabei ein Innovationsmerkmal: Der zum zweiten Mal ausgezeichnete Top-Innovator verfügt über sieben Unternehmensbereiche im Stahlhandel, im Stahl- und Anlagenbau sowie in der Gebäude- und Umwelttechnik, zum Beispiel ganzheitliche Lösungen zur Trink-, Brauch- und Abwasserbehandlung sowie zur Eindickung, Entwässerung, Trocknung und Verwertung von Klärschlamm. Im Mittelpunkt der Firmenphilosophie stehen vor allem wertorientiertes Handeln und das Zwei-Gewinner-Prinzip: "Ob Mitarbeiter, Kunde oder Lieferant: Wir gehen mit allen sehr partnerschaftlich um", betont der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Sülzle, der das TOP 100-Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Andreas in vierter Generation führt.
Auch das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt Sülzle mit seiner inzwischen 140-jährigen Firmengeschichte schon lange. So hat man etwa eine Komplettlösung für die thermische Verwertung von Klärschlamm entwickelt. Zudem kauft, verkauft und vermietet Sülzle neuen und gebrauchten Stahl mit dem Ziel, den wertvollen Werkstoff mehrfach einzusetzen und nachhaltiger zu nutzen.
In Zeiten von Industrie 4.0 spielt auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle. In der Lübecker Niederlassung wurde einer der modernsten Biegebetriebe Europas eröffnet, mit automatisiertem Maschinenpark sowie digitalisierter und vernetzter Produktion und Kommunikation. Damit den Mitarbeitern die guten Ideen nicht ausgehen, legen die Führungskräfte viel Wert auf Aus- und Weiterbildung. So bietet die Sülzle-Akademie eigene Schulungsräume, und die digitale Schulungsplattform wird stetig weiter ausgebaut.
Werma aus Rietheim-Weilheim zählt bereits zum fünften Mal zu den Top-Innovatoren. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung optischer und akustischer Signalgeräte spezialisiert und bietet zugleich die damit verbundenen intelligenten Softwarelösungen an. Der Innovationsprozess der Schwaben basiert dabei auf dem "Werma Development System". Dieses besteht aus einer Ideenphase sowie einer Projekt- und Realisierungsphase.
Die Vorphase startet mit einem Ideensteckbrief. Dieser enthält die Zielgruppe, ein Kundenproblem, das angegangen wird, und einen Ansatz, mit dem das Problem gelöst werden soll. Um die Kreativität der Mitarbeiter zu fördern, setzt der Top-Innovator auf die Innovationsmethode "Design-Thinking". Zudem arbeiten die Kreativteams grundsätzlich interdisziplinär. Das Ziel ist es, so schnell wie möglich einen ersten Prototypen zu bauen. Pro Jahr führen die Experten für Signaltechnik etwa zehn bis fünfzehn neue Ideen auf diese Weise weiter. Die aussichtsreichsten werden ausgewählt und in Form eines Entwicklungsprojekts verwirklicht.
Ein anderer wesentlicher Innovationstreiber ist die hauseigene Softwareentwicklung. Werma arbeitet hier bei der Suche nach neuen Lösungen mit dem "Scrum-Verfahren", einer Methode für agiles Projektmanagement. Die Erfahrungen damit sind hervorragend, sodass das Unternehmen nun nach und nach generell nach agilen Ansätzen ausgerichtet wird. "Uns ist es schon seit Langem wichtig, so früh wie möglich Gespräche mit den Kunden zu führen und anschließend flexibel darauf zu reagieren - genau dafür bieten agile Methoden einen perfekten Rahmen", erläutert der Geschäftsführer Matthias Marquardt.