Gründerkolumne

Abschied vom Perfektionismus


Das Team von Infinty Maps hat nicht nur in wenigen Monaten die eigene Software zum Wissensmanagement an den Start gebracht, sondern auch ein Team aufgebaut und eine wichtige Entscheidung getroffen

Infinity Maps ist eine Software für visuelles Wissensmanagement. Wie viele Neugründungen entstand Infinity Maps aus dem Wunsch heraus, ein persönliches Problem zu lösen. Co-Gründer Heiko entwickelte bereits während seiner Studienzeit die iMapping-Methode, auf der Infinity Maps basiert. Die Erfahrung, mit gängigen Tools nicht so arbeiten zu können, wie es die eigene Arbeit erfordert, teilte Heiko mit den Co-Gründern Johannes und Robin.

Wir haben schnell erkannt, dass nachhaltige und effiziente Informationsorganisation keine individuelle Fragestellung ist. Wir alle müssen heutzutage eine wachsende Menge Informationen verarbeiten und mit komplexen Themen umgehen. Das ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch nervenaufreibend, da man leicht den Überblick verlieren kann. Wissen muss nicht nur erworben, sondern auch genutzt werden. Dazu wird ein Tool benötigt, mit dem man intuitiv Konzepte ausarbeiten und schnell auf diese zugreifen kann.

Mit Infinity Maps wollten wir genau so eine Software realisieren – nicht nur für unsere eigene Arbeit, sondern für Kopfarbeiter*innen jeglicher Branche als zentrale Wissensplattform.

Wir haben das Startup offiziell im Sommer 2020 gegründet und im Dezember Version 1.0 von Infinity Maps veröffentlicht. Entscheidend für diese Meilensteine waren der Einzug ins CyberLab des CyberForum in Karlsruhe und die Beteiligung von Prof. Dr. Michael Feindt mit Risikokapital.

Wir sind sehr froh, mit Michael einen erfahrenen Partner und Mentor an unserer Seite zu wissen. Er bringt nicht nur eigene Erfahrung als Startup-Gründer und erfolgreicher Unternehmer mit, sondern ist als Physiker und Data Scientist selbst Teil der Zielgruppe von Infinity Maps. Er berät uns daher auch bei der Weiterentwicklung unserer Lösung und hat ein gutes Gespür für IT-Trends der Zeit.

Durch unsere unterschiedlichen Tätigkeiten, vor allem aber als Teil des CyberLabs, dem IT-Accelerator des Landes Baden-Württemberg, sind wir in Karlsruhe gut vernetzt. Wir profitieren ungemein von den bewährten Coaching- und Mentoring-Programmen des CyberLabs. Für ein junges Startup ist die professionelle Unterstützung Gold wert. Daneben bringt uns auch der Austausch mit anderen Startups voran.

Für das PreLab haben wir beispielsweise mit dem Orga-Team des CyberLabs ein übergreifendes Template für junge Startups konzipiert. Die Gründer-Teams haben während des PreLab mit unserer Software kollaborativ gearbeitet. Das Feedback ist direkt in die Optimierung von Infinity Maps geflossen.

Teil einer Startup-Community zu sein, mit all ihren Angeboten, hat entscheidend zur Professionalisierung unseres Teams beigetragen, das wir uns seit der Seed-Finanzierung aufgebaut haben. Zuvor haben wir alles gebootstrapped und Infinity Maps aus eigener Kraft auf den Weg gebracht, worauf wir sehr stolz sind. Es war für uns ein Glücksfall, dass wir Co-Gründer jahrelange Berufserfahrung aus unterschiedlichen Feldern in unser Gemeinschaftsprojekt Infinity Maps einbringen können.

Heiko ist promovierter Dipl.-Psychologe und als Unternehmensberater tätig. Johannes hat Wirtschaftinformatik studiert und arbeitete als Product Manager. Robin ist KIT-Mathematiker und Co-Gründer einer Software-Firma. Mit Bahaa Mahagne haben wir seit Herbst einen versierten jungen Business Developer an Bord. Im Winter konnten wir zudem Stellen für Marketing und Data Science schaffen, auch das Entwickler-Team bauen wir seither weiter aus.

Mittlerweile haben wir ein kleines Team mit einer guten Balance unterschiedlicher Skill-Sets. Und natürlich zapfen wir auch weiterhin den Support aus dem Familien- und Freundeskreis an.

Dennoch war es eine wichtige Erkenntnis, dass bei begrenzten personellen Ressourcen nicht alles erforderliche Know-how immer sofort aufgerufen werden kann. Deshalb haben wir uns beispielsweise für unsere erste Marketing-Kampagne zu einer externen Beratung entschlossen. So eine Entscheidung fällt gerade in der Anfangszeit nicht leicht, in der Sparen das Credo ist, macht sich im Longrun aber bezahlt.

Für uns war es wichtig zu identifizieren, wo Unterstützung benötigt wird und wie man sie erhält. Auf der anderen Seite sollte man sich von Perfektionismus verabschieden und darauf vertrauen, was man selbst leisten kann. Alles gleich richtig schön machen zu wollen, ist Zeitverschwendung, wenn es danach direkt wieder in die Tonne fliegt.

Wir überlegen uns bei unseren nächsten Schritten stets, welche Risiken sie bergen und versuchen dies vorab mit niedrigem Aufwand zu testen.

Foto: infinitymaps

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